Aus der Warte der Kinder

Von Johann P.

Ich mache mir große Sorgen um die gesunde Entwicklung unserer Kinder. Meine Kids, 7 und 11 Jahre alt leiden natürlich auch unter den Bedingungen des letzten Jahres, wie alle Kinder, wie die Armen und Alten, wie alle Hilfs- und Schutzbedürftigen.

Ich zweifele sehr an der Verhältnismäßigkeit und Notwendigkeit der Einschränkungen, die gerade weltweit implementiert werden – meine Kinder wissen natürlich, dass ich skeptisch und kritisch bin und vor dem Virus selber keine Angst habe, aufgrund der unwesentlichen Übersterblichkeit weltweit.

Meine Kinder sind ebenso zu Außenseitern geworden, denn die meisten Kinder aus ihren Klassen „teilen“ die Ängste ihrer Eltern, vor dem Virus, vor der Ansteckungsmöglichkeit, vor allem die der Großeltern… Meine Kinder würden lieber ohne Maske und ohne Tests die Schule besuchen, ich bestärke sie in dem Wunsch – dadurch sind sie von der großen Gemeinschaft der Gleichaltrigen ausgeschlossen. Es gab schon die Situation in der Schule meines Sohnes, dass manche Kinder andere Kinder beleidigen und niedermachen, nur weil sie keine FFP2-Maske haben.

Meine Kinder gehen beide nur noch sehr ungern in die Schule, mein Sohn, Fünftklässler, hatte in der ersten Woche der Osterferien regelrecht Symptome eines Burnouts – kam morgens gar nicht mehr aus dem Bett und wünschte sich, dass die Ferien doch länger als 2 Wochen gehen sollten… Besonders der Wechselunterricht war eine große Belastung, auch wenn es schön war, die anderen Kindern nach 3 Monaten mal wieder zu sehen, hatte man den Eindruck, der Leistungsdruck war nochmal höher. Einen Tag lang Computerarbeit, einen Tag Schule, Nachmittags wieder Computerarbeit…

Betreffend des Schulbesuchs unter AHA-Regeln, klagen meine beiden Kinder über Kopfschmerzen am Ende des Schultags, besonders die nun verpflichtenden medizinischen Masken empfinden sie als sehr unangenehm. Teilweise stinken sie nach chemischen Substanzen, es lösen sich schon nach kurzer Zeit Mikrofasern, die man dann einatmet, die Masken werden schneller feucht und trocknen langsamer ab, als dünne Baumwollmasken. Ganz zu schweigen von der erschwerten Kontaktaufnahme untereinander und mit den Lehrern, durch die Maske, egal welcher Art.

Ich wünschte, wir würden diese große Krise gesamtgesellschaftlich, aber vor allem individuell, als Chance nutzen, unser gesamtes System, also auch unser individuelles Bewusstsein, zu hinterfragen und die Kinder bei den großen, philosophischen Themen mit einbeziehen: Leben und Gesundheit  – was bedeutet das für uns? Tod und Krankheit – das gehört genauso dazu!

Wie möchten wir unsere Leben gestalten? Unter Angst und (Test-/Impf-)Zwängen? Wie wäre es, den Tod und der Krankheit mal direkter anzuschauen, um davor die Angst zu verlieren? Wie wäre es, wenn wir auch den „Zweiflern“ und „Kritikern“ mal einen Raum gäben, sich zu äußern, ihre Gedanken vorzutragen, BEVOR man sie lächerlich macht, diffamiert, in eine extremistische Ecke stellt… Wie wäre es, wenn wir den Kindern beibringen, dass Skepsis und Zweifel – zuallererst unserer Selbst – als Mensch durchaus angebracht sind?

Ich wäre dafür, die philosophischen Fragen zu stellen, auch mit den Kindern. Unser „Höher-Schneller-Weiter-Finanz-Leistungs-Ego-System“ könnte bald kollabieren.Wo wollen wir hin? Wie wollen wir leben? Ich denke, ein größerer Kollaps wird womöglich kommen. Staatspleiten, Industriepleiten…

Dann gilt: Ruhe bewahren, uns auf unsere wunderbare Menschlichkeit besinnen, ECHTE Solidarität leben und von dem Menschen aus anderen Ländern lernen, die noch weniger egoistisch sind.  Und den Kindern vermitteln, dass sie toll sind, perfekt, mit all ihren Talenten, mit ihrem Mitgefühl…. und dass sie sterblich sind und das Leben umso mehr zu genießen sei! Es wird uns gut gehen. Das Licht scheint in die Dunkelheit > nicht andersherum. Vertrauen haben.

Es wäre für mich okay, wenn die Schulen auch mal ein ganzes Jahr ganz schließen…. Es ist Zeit, sich neu zu sortieren. Unsere alte „Normalität“ ist nicht normal, basiert auf Ausbeutung und Zerstörung, es gilt eine neue Realität zu erschaffen, für unsere Kinder, mit etwas mehr Gleichgewicht. Wer, wenn nicht wir?