Der Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule existiert nicht mehr

Von: Jan P.

Seit über einem Jahr müssen wir den Schülerinnen und Schülern sagen, dass sie auf Abstand gehen sollen und die Maske aufsetzen müssen. Seit über einem Jahr schließen Schulen, machen wieder auf, schließen wieder, machen im Wechselunterricht wieder auf, machen wieder zu, machen wieder auf aber ohne Präsenzpflicht, schließen wieder, machen wieder auf mit freiwilligen Schnelltestungen und dann verpflichtenden Testungen. Maske und Abstandsgebot gelten natürlich weiterhin. Unterricht ist mit den ständig wechselnden Anweisungen kaum möglich und wenn man es doch irgendwie schafft Unterricht zu machen, steht man an der Belastungsgrenze. Die Kinder, die seit Monaten im Distanzlernen sind, bekommen keine adäquate Bildung. Insbesondere Kinder aus bildungsferneren Kreisen verlieren den Anschluss komplett. Familien sind überfordert.

Einige befinden sich in völliger Angst und verbieten ihren Kindern regelmäßige Kontakte zu Freunden. Und wenn die Kinder zu Hause gut aufgehoben sind, langweilen sie sich zu Tode oder verfallen in Hilflosigkeit und Depression. Will man dieses Problem ansprechen und kritisch über die Maßnahmen sprechen wird einem von oberer Stelle gesagt, dass man seine private Meinung für sich zu behalten hat oder man wird ignoriert oder ausgegrenzt.

Die Kinder gehören zurück in die Schule und zwar sofort! Menschenwürde und Kinderrechte sind nicht verhandelbar. Die Öffnung der Schulen ist alternativlos. Die Coronazeit hat aber auch gezeigt, dass wir wieder zu mehr Herzlichkeit, Ehrlichkeit, Gemeinschaftlichkeit, Fürsorge, aber auch Inhalten zurückkehren müssen. Dazu bedarf es mehr Eigenverantwortung für Schulen und Entschlackung der Lehrpläne um wieder mehr Zeit für Übungen, Vertiefungen und Grundlagentraining zu haben. Außerdem muss Kritik- und Reflexionsfähigkeit geschult werden, um dieses traurige Zeitalter des JA-Sagens zu beenden.