Eine zeitgemäße Verortung von Erziehung und Unterricht
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Sie sind …
… Erzieherin oder Erzieher, Erziehungswissenschaftlerin oder -wissenschaftler, studieren für ein Lehramt bzw. sind schon Lehrerin oder Lehrer, arbeiten in der Schulleitung oder bei einem Schulträger und tragen das gemeinsame Ziel dieses Projekts mit: Schulen als Möglichkeitsräume einer mündigkeitsorientierten Erziehung zu gestalten, das Begreifen von gesellschaftlichen und lebensweltlichen Strukturen zu reflektieren und Bildungseinrichtungen als Orte des sozialen Miteinanders zu realisieren? Dann freuen wir uns auf Ihren Beitrag. In Vorbereitung sind ein Grundlagenband mit Beiträgen aus der Erziehungswissenschaft, Didaktik, Lernpsychologie, den Fachwissenschaften und der Schulpraxis. Parallel entsteht eine Website mit Online-Beiträgen und digitaler Bibliothek mit Beiträgen und Links. Dazu planen wir eine Fachtagung im Mai oder Juni 2024.
Im Grundlagenband publizieren wir praxisnahe Konzepte für Präsenzunterricht und das Lernen in Gemeinschaft sowie theoriebasierte Grundlagentexte. Medientechnik im Unterricht ist ebenso Thema wie Analysen zu den Dimensionen schulischer Erziehung und des Unterrichtens angesichts digitaler Transformationsprozesse. Die Beiträge der Website können breiter gestreut werden und stehen als „Open Access“ unentgeltlich im Netz. Um sich einzulesen und Sie zur Teilnahme zu motivieren, empfehlen wir den Text von Klaus Zierer zum Sokratischen Eid des Lehrens (Zierer 2022), die „Texte aus Stans“ des Schweizer Kollegen Carl Bossard als Referenz an den Schweizer Pädagogen Johann Heinrich Pestalozzi (Bossard, o.J.) sowie die immer noch aktuelle Schrift „Verstehen lehren“ von Andreas Gruschka (2011), an deren Zielbestimmung wir festhalten, insofern es auch uns um die Frage geht, „[…] wie eine Reform der Schule und des Unterrichts erfolgen könnte, die nicht mit der Eigenstruktur des Pädagogischen bricht, sondern ihr erfolgreich zu neuer Geltung verhilft.“ (ebd., S. 19f.).
Machen Sie mit
Ausgangspunkt dieses Projekts ist die Diskrepanz zwischen pädagogischen Erkenntnissen, Prämissen und Denkweisen und gegenwärtigen Digitalisierungsstrategien im Raum Schule, die von Bereichen der empirischen Bildungsforschung und wirtschaftsnahen Verbänden unterstützt wird. Damit verbunden ist der Anspruch einer digitalbasierten Transformation des Bildungs- und Erziehungssystems. Dem widersprechend müssen Erziehung und Bildung als pädagogisches Primat, mit den (in den Landesverfassungen hinterlegten) Zielen übereinstimmen und dürfen nicht mit den Vorstellungen einer möglichst frühen (und lebenslang andauernden), kleinteiligen Lernleistungsvermessung zum Zwecke einer bildungsökonomischen Nutzung kindlicher Humanressourcen zusammenfallen.
Vor dem Hintergrund wollen wir pädagogische Theorie und Praxis in einen produktiven Dialog bringen und fragen:
- Wie lassen sich, unter den gegenwärtigen Bedingungen, Bildungseinrichtungen an den Bedürfnissen der Lernenden gemäß den Entwicklungsstufen (anthropologische Ontogenese) des Menschen ausrichten?
- Wie lässt sich erkennen und realisieren, dass pädagogisches Arbeiten notwendig personengebunden, individuell und interpersonal ist?
- Wie erreichen wir eine Stärkung der Erziehung, die Widerständigkeit nicht einebnet oder ausschließt, sondern mit dem Ziel der Mündigkeit auf die Entwicklung stabiler Persönlichkeitsstrukturen in sozialen Zusammenhängen zielt?
- Mit welchen Unterrichtsformen gelingt die Auseinandersetzung mit kulturellen Beständen (zu denen auch die Digitaltechnik zählt), sodass die Schülerinnen und Schüler als selbstbestimmte daraus hervorgehen?
- Mit welchen Verschiebungen von (schulischen) Bildungs- und Erziehungsvorstellungen geht das digitale Lernen einher?
- Wie stellt sich die Umsetzung einer digitalen Schulorganisation (Klassenbuchführung, Stundenplanung, Kommunikation) aus einer pädagogischen Perspektive dar?
- Inwiefern kommt pädagogischen Reflexionen über das Verhältnis von Bildung, Erziehung und Digitalisierung im Schulalltag Relevanz zu?
Für diese und weitere Fragen suchen wir Grundlagentexte, Erfahrungsberichte, Beispiele aus der Praxis, Werkstattkonzepte (analog und digital mit Open Source-Anwendungen, ohne Learning Analytics und Profilierung), Dokumentationen von Workshops zu Theater, Musik, Kunst, Hackatons u.v.m.
Organisation und Termine
Der „Call for Papers“ für den Grundlagenband ist abgeschlossen. Online-Beiträge können jederzeit eingereicht werden. Die Website ist online. Die Fachtagung findet parallel zur Buchpublikation im Mai oder Juni 2024 statt.
Wir freuen uns auf Ihr Feedback und Ihre Beiträge!
Kontakt
Prof. Dr. Ralf Lankau
Hochschule Offenburg | Fakultät Medien
Badstr. 24 | D-77652 Offenburg
Telefon: 0781 – 205 349
Mail: redaktion@die-paedagogische-wende.de