
Die Studie „Ohne Ende Online?!“ der Krankenkasse DAK und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) kommt zu dem Ergebnis, dass mehr als 25 Prozent der Kinder und Jugendlichen einen riskanten oder sogar krankhaften Medienkonsum zeigen. 4,7 Prozent gelten als süchtig. „Bei mehr als 25 Prozent aller 10- bis 17-Jährigen gibt es eine riskante oder pathologische Nutzung sozialer Medien. Jungen sind dabei mit sechs Prozent fast doppelt so häufig betroffen wie Mädchen (3,2 Prozent). Insgesamt sind rund 1,3 Millionen junge Menschen betroffen.
„Hier kommt ein Tsunami an Suchtstörungen bei Jugendlichen auf uns zu, den wir aus meiner Sicht völlig unzureichend würdigen“, sagte Prof. Rainer Thomasius, ärztlicher Leiter des Deutschen Zentrums für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters am UKE. Die enorme zeitliche Beanspruchung durch die Mediennutzung führe dazu, dass andere Lebensbereiche vernachlässigt werden.
Auch bei Computerspielen weist die Studie Risiken aus. Demnach zeigen 12 Prozent der Kinder und Jugendlichen ein problematisches Verhalten. 3,4 Prozent spielten krankhaft oft. Beim Streaming, das erst seit 2022 erfasst wird, zeigten sich konstant hohe Zahlen, so die Studie. Die Untersuchung stuft 16 Prozent der Kinder und Jugendlichen, die am Computer spielen, als problematische Nutzer ein, 2,6 Prozent seien abhängig.
„Es gibt hier eine sichtbare Verbindung zu psychischen Belastungen wie Depressivität“, sagt Prof. Rainer Thomasius, Studienleiter und Ärztlicher Leiter des DZSKJ. „Wir erleben im klinischen Alltag, dass die digitale Welt zunehmend auch als störend empfunden wird. Gleichzeitig zeigt sich ein fehlender Effekt bei der elterlichen Regulation. Das Handeln der Eltern passt also häufig nicht zum eigentlichen Erziehungsanspruch.“
Um Betroffene und Angehörige weiter zu unterstützen, fördert die DAK-Gesundheit eine Online-Anlaufstelle Mediensucht am UKE auf www.mediensuchthilfe.
Link zur DAK-Seite: Millionen Kinder haben Probleme durch Medienkonsum
Tagesschau (12.3.2025)
DAK-Studie zu Online-Nutzung Ein Viertel der jungen Menschen hat ein Medienproblem