Das neue Normal?

Cyber-Mobbing & Co. als Dauerproblem

Jede(r) zweite Jugendliche kennt jemanden im direkten Umfeld, der oder die von von Cybermobbing (Anfeindungen und Schmähungen im Internet) betroffen war. So lautet das Ergebnis einer Studie der Techniker Krankenkasse und des Bündnisses gegen Cybermobbing. Gleiches belegt die Sinus-Jugendstudie der Barmer Krankenkasse.

Tendenz steigend. Der Anteil von Mädchen und Jungen, die (noch) kein Mobbing im Internet erfahren hätten, sei von 32 auf 28 Prozent gesunken. Beleidigungen sind mit 74% die häufigste Form von Cybermobbing an. Enstprechend der sich ändernden Nutzungsgewohnheiten der Jugendlichen verlagert sich das Mobbing von Facebook und Instagramm zunehemend zu TikTok.

„Ich hab eigentlich das Mobbing in meiner Hosentasche die ganze Zeit dabei“, erklärt Hendrikje Schmidt vom Krisenchat, einer psychosozialen Beratung für Kinder und Jugendliche mit Blick aufs Handy. Das führe dazu, dass sich viele Jugendliche hilflos und ohnmächtig fühlten. „Es nimmt kein Ende, und ich kann es auch nicht mehr rückgängig machen und nicht mehr stoppen.“

„Das Problem Cybermobbing intensiviert sich“, erklärte gleichlautend Barmer-Vorstandschef Christoph Straub und fordert einen leichteren Zugang zu Hilfen und Anlaufstellen. Das könnten Lehrkräfte, Online-Beratungsangebote oder die Polizei sein. Denn Cybermobbing belaste die Psyche und könne gravierende gesundheitliche Folgen haben. Zu körperlichen Beschwerden wie Kopf- oder Magenschmerzen kämen Angst- und Schlafstörungen sowie Niedergeschlagenheit oder Depressionen, so der Vorstandsvorsitzender der Techniker Krankenkasse, Jens Baas.

Tagesschau: Viele Jugendliche betroffen: Cybermobbing ist „dauerhaftes Problem“ (12.120.2022)

Barmer Krankenkasse: Gesunde digitale Gesellschaft: SINUS-Jugendumfrage: Cybermobbing weiter wachsende Gesundheitsgefahr
Download Sinus- Studie: Ergebnisse einer Repräsentativ-Umfrage unter Jugendlichen 2022/2023

Die TK-Studie: Cybermobbing bei Schülerinnen und Schülern. Vierte empirische Bestandsaufnahme bei Eltern, Lehrkräften und Schüler/-innen in Deutschland (Folgestudie von 2013, 2017 und 2020)