Das Handy nach einer halben Stunde weglegen und rausgehen zum Spielen? Was viele Eltern sich sehnlichst wünschen, ist von Kindern im Grundschulalter schlicht zu viel verlangt, findet Daniel Wolff, Digitaltrainer und Autor von „Allein mit dem Handy“. Im Interview mit dem Deutschen Schulportal erklärt er, warum eine Selbstregulation in der Handynutzung erst bei Teenagern funktionieren kann, und gibt Tipps für eine realistische Medienerziehung. Von Sandra Hermes (17. Juni 2025)
Schulportal: Warum wird eine Selbstregulation der Handynutzung bei Kindern und Jugendlichen aus Ihrer Sicht immer wichtiger?
Daniel Wolff: Das, was Sie „Selbstregulation“ nennen, nenne ich „Ausschaltkompetenz“. Und das ist für mich tatsächlich die entscheidende Kompetenz. Wir alle sind von einer digitalen Welt umgeben, in der alles darauf ausgelegt ist, dass wir unsere Selbstregulation eben nicht wahrnehmen können, weil große Konzerne damit enorme Profite einfahren. Deshalb ist die Auseinandersetzung mit allem, was unsere Selbstregulation beeinflusst, essenziell geworden – und zwar nicht nur in der Medienerziehung, sondern auch unter Erwachsenen.
Dass jüngere Kinder sich an bestimmte Handy-Zeiten halten und von allein aufhören, ist dagegen schlicht zu viel verlangt. Das geht nahezu immer schief.
Das ganze Interview: Handynutzung: Warum Kinder nicht von allein aufhören können