Risikoeinschätzung des Präsenzunterrichts

„Ich finde es schlimm, dass die Medien Kinder als „Superspreader“ titulieren“

Von Hannes J., Lehrer: Ich finde es schlimm, dass  „Mainstream-Medien-Experten“  Kinder als „Superspreader“ titulieren und bei ihnen die Angst erzeugen, sie könnten durch soziale Kontakte für den Tod vulnerabler Angehöriger verantwortlich sein. (…) Zur Infektionsgefahr für Lehrkräfte: Ich bin 58 Jahre alt und seit 29 Jahre im Schuldienst. Ich habe eher seltener respiratorische Erkrankungen gehabt als Freunde und Bekannte, die in Berufen ohne Kontakt zu Kindern arbeiten.

Kranke und pflegebedürftige Menschen müssen geschützt werden. Ich kann mich – -weitgehend – selbst schützen.

„Schulalltag ist voll mit sinnlosen Maßnahmen, die mehr zerstören als nützen“

Von Thorsten B., Lehrer: Wenn die Schulen doch mal geöffnet haben, dann leiden die Kinder unter dem Testzwang, den wir für absolut überflüssig halten, ebenso der Maskenzwang im Unterricht. All dies sollen pandemiemildernde Maßnahmen darstellen, die jedoch bis heute auf keiner klaren wissenschaftlichen Grundlage basieren. Die Kinder leiden darunter und es zerreißt sie innerlich mit der Freunde auf den Präsenzunterricht einerseits und der Angst positiv getestet zu werden anderseits. Wohl gemerkt ist es die Angst vor dem Ergebnis, nicht vor der Krankheit. Somit ist leider auch der Schulalltag voll mit sinnlosen Maßnahmen, die mehr zerstören als nützen.

Risiko durch die Maßnahmen für die Kinder ist wesentlich größer als Risiko für mich selbst

Von Hanna W., Pädagogin und Mutter: Am meisten besorgt mich der Gesundheitszustand der Jugendlichen (Bewegungsarmut vor dem Bildschirm, Gewichtszunahme), die soziale Verarmung, die ich immer mehr beobachte und der totale Mangel an Perspektive für die Jugendlichen! Auch schwierig, daß sich auch Kinder schon polarisieren („verantwortungslos“ vs „Angsthase“). Aus diesem Grund bin ich für sofortige Schulöffnung, aber Respekt vor den Befürchtungen vieler und daher Aussetzen der Präsenzpflicht (s.u.).

Ich persönlich habe keine Angst, mich in der Schule anzustecken, da Hygienekonzepte funktionieren

Von John S., Lehrer: Ich persönlich habe keine Angst, mich in der Schule anzustecken, da das Hygienekonzept sattelfest und der Verstand wach ist… bei allen Beteiligten. Der Rest ist allgemeines Lebensrisiko und wiegt das Recht (und die Pflicht) auf Bildung nicht auf.

„Öffnung der Schulen ist alternativlos“

Von Jan P., Lehrer: Die Kinder gehören zurück in die Schule und zwar sofort! Menschenwürde und Kinderrechte sind nicht verhandelbar. Die Öffnung der Schulen ist alternativlos.

Mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass wir die Schulen „zu testen“

Von Nina L., Lehrerin: Die Maske ist nach meinem Kenntnisstand nicht notwendig, auch wenn dies immer gesagt wird. Mir ist klar, dass dies im Moment niemanden interessiert und als Lehrerin muss ich die Maskenpflicht durchsetzen. Aber 6/7-jährige den ganzen Vormittag mit Maske ausstatten und dann noch am Nachittag in der Betreuung? Kann das gesund sein – physisch wie psychisch? Sieht denn keiner, dass das dauerhafte Tragen von Masken für Kinder überhaupt noch nicht untersucht wurde? Meine KollegInnen finden alle Maßnahmen mittlerweile in Ordnung und hinterfragen nichts mehr. (…)

Aber mit der Impfung (Anm. d. Red. für Lehrer) war es nicht genug – jetzt muss ich die Kinder auch noch testen lassen. Ich traue mir zu, diesen Test anzuleiten und ich traue mir ebenfalls zu eine Atmosphäre zu schaffen, in der ein positiv getestetes Kinder nicht als Buhmann durch die Klasse geführt wird. Aber kann ich diese Massentesterei mit meinem Gewissen vereinbaren? Mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass wir mit der Testung gesunder Menschen, die Schulen „zu testen“.

„Als wäre die virologische die einzig vernünftige Sicht auf den Menschen“

Von Monika N.: Im März 2020 konnte ich nicht glauben, welche Entwicklung mit dem ersten Lockdown losgetreten und befeuert wurde. (…)Zu keinem Zeitpunkt wurde von den Schulen eine pädagogische Sichtweise vertreten oder eingefordert. LehrerInnen, DirektorInnen, Schulbehörden, Bildungspolitiker, Gewerkschaften – (fast) alle haben sich der streng virologischen Perspektive unterworfen; ja, sie alle argumentieren, als wäre es die einzig vernünftige Sicht auf den Menschen, die Gesellschaft und die Welt. Wie es den Kindern und Jugendlichen wirklich geht, was all die Maßnahmen für ihre körperliche und seelische Entwicklung bedeuten, interessiert die wenigsten. Aus meiner Sicht ist es nichts anderes als ein pädagogisches Totalversagen, was da vonstatten geht.