Aus dem Protokoll: 129. Deutscher Ärztetag – Leipzig, 27.05. – 30.05.2025
TOP Ic 38: Gesundheits-, Sozial- und ärztliche Berufspolitik: Aussprache zur Rede des Präsidenten und zum Leitantrag – Aktuelle Fragen der ärztlichen
Titel: Keine private Nutzung von Smartphones an Schulen
Beschluss
Auf Antrag von Dr. Petra Bubel, Thomas Dörrer, Dr. Frank Lautenschläger, Dr. Carola Lüke, Prof. Dr. Hermann-Josef Rothkötter, PD Dr. Christine Schneemilch, Henrik Straub und Prof. Dr. Uwe Ebmeyer (Drucksache Ic – 38) beschließt der 129. Deutsche Ärztetag 2025:
Der 129. Deutsche Ärztetag 2025 spricht sich für die gesundheitlich und pädagogisch sinnvolle Nutzung von digitalen Medien aus. Die übermäßige Nutzung digitaler Medien birgt erhebliche Gefahren für die Gesundheit und die Lernentwicklung von Kindern und Heranwachsenden. Der 129. Deutsche Ärztetag empfiehlt daher die unterrichtsfremde Nutzung mobiler Endgeräte wie Smartphone, Tablets und Smartwaches an Schulen zu reduzieren, möglichst auf null.
Begründung:
Verschiedene Studien (wie die der OECD) zeigen die negativen Folgen übermäßigen Medienkonsums bei Kindern und Heranwachsenden auf. Gerade die Nutzungsdauer des Smartphones steigt zunehmend mit gravierenden Folgen für die Gesundheit und Entwicklung der Heranwachsenden. Neben dem Rückgang von Lernerfolgen zeigt sich ein Einfluss auf die kognitive, soziale und emotionale Entwicklung. Zudem sind Konzentrationsschwierigkeiten, verminderte Leistungsfähigkeit und zugleich Depressionen und Augenerkrankungen typische negative Folgen.
Die freie Zeit in der Schule sollte daher eine bildschirmfreie Zeit sein, auch um das vermittelte Wissen verarbeiten zu können. Insbesondere die Nutzung von Smartphones führt an vielen Schulen zu einem konfliktiven Klima zwischen Schülern und Lehrern. Ein generelles Untersagen der Nutzung an allen Schulen kann daher sinnvoll sein und sollte von der Politik länderübergreifend geprüft werden. (S. 252)
Protokoll (PDF): 129. Deutscher Ärztetag – Leipzig, 27.05. – 30.05.2025