Der Bildungsforscher Klaus Zierer fordert einen bildungspolitischen Kurswechsel – und optiert für die Altersgrenze bei Social Media. Interview von Jakob Naser mit dem Augsburger Schulpädagogen Prof. Dr. Klaus Zierer über die Folgen digitaler Überforderung im Kindes- und Jugendalter, in: Die Tagespost vom 28.6.2025.
Interview:
Jakob Naser: Herr Professor Zierer, Sie haben sich in die Debatte um Altersgrenzen für soziale Medien eingeschaltet. Warum halten Sie das Thema für so dringlich?
Klaus Zierer: Weil die Forschungslage eindeutig ist: Der unregulierte Konsum von sozialen Medien im Kindes- und Jugendalter hat dramatische Auswirkungen auf die Persönlichkeitsentwicklung – kognitiv, emotional, sozial und körperlich. In anderen Ländern wie Australien, Italien, Schweden oder Griechenland wird diese Debatte längst geführt. Teilweise wurden dort schon gesetzliche Regelungen auf den Weg gebracht. In Deutschland aber herrscht dazu bislang eine erstaunliche Zurückhaltung, obwohl wir in der Bildungsforschung inzwischen über hunderte Studien verfügen, die aufzeigen, wie tiefgreifend die Folgen sein können. Deshalb finde ich: Es ist höchste Zeit, dass auch wir handeln.
Das ganze Interview (Link zur Tagespost):
„Kinder können den Umgang mit sozialen Medien nicht selbst steuern“