Kinder vor digitalen Medien schützen

Pressemitteilung der Zypriotisch-Pädiatrischen Vereinigung / Nationaler Ausschuss für Umwelt und Kindergesundheitzur Digitaltechnik zu Digitaltechnik

Dr. Stella Canna-Michaelidou, die Präsidentin des National Committee on Environment and Children’s Health in Zypern, schickte uns die gemeinsame Pressemitteilung mit der Zypriotischen pädiatrischen Vereinigung. Das Komitee arbeitet eng mit den staatlichen Behörden bei der Aufklärung über die psycho-sozialen und strahlungsbedingten Auswirkungen digitaler Medien zusammen und publiziert auch Videos (s.u.).

Zypern, April 2025. Die zypriotische pädiatrische Vereinigung und der Nationale Ausschuss für Umwelt- und Kindergesundheit bringen ihre tiefe Besorgnis über das unangemessene und unkontrollierte Eindringen der digitalen Technologie in das Leben und die Erziehung unserer Kinder zum Ausdruck. Besonders besorgniserregend ist die Nutzung digitaler Medien und Bildschirme bereits in den ersten Lebensmonaten eines Kindes, was sehr schwerwiegende Folgen für die natürliche Entwicklung des Kindes und insbesondere für die Entwicklung des kindlichen Gehirns hat, das sehr sensibel ist.

Die American Pediatric Association (AAP) warnt, dass Kinder auch vor dem zweiten Lebensjahr noch kognitive, sprachliche, sensomotorische und sozio-emotionale Fähigkeiten entwickeln, die eher die Erkundung und den Kontakt mit der realen Welt als mit der künstlichen Welt der Multimedia-Anwendungen erfordern. Die Nutzung digitaler Medien, z. B. von Handys oder Tablets, um das Kind zu beschäftigen oder zu beruhigen, kann die normale Entwicklung des Gehirns beeinträchtigen und zu Problemen führen, insbesondere bei der Selbstregulierung und dem Umgang mit den eigenen Emotionen. Die AAP hat 2016 die Nutzung von Geräten und Bildschirmen für Kinder unter 2 Jahren verboten und für ältere Kinder strenge Grenzen gesetzt.

Die spanische pädiatrische Vereinigung (SPA) hat auf der Grundlage neuer Forschungsergebnisse im Jahr 2024 die Altersgrenze von 2 auf 6 Jahre angehoben. Kinder in den ersten Lebensjahren brauchen digitalfreie Zonen, zumindest bis sie in die Grundschule kommen, wo sie die Lernerfahrungen machen können, die mit ihrer kognitiven Entwicklung einhergehen. Ein wichtiges Thema ist auch die rasante Verbreitung der digitalen Technologie in der Bildung, in der Schule und zu Hause. Aus der gemeinsamen Auswertung der neu erschienenen Literatur und der Stellungnahmen von Unesco, AAP, SPA, PISA / OECD-Studien wird Folgendes geschlossen:

  1. Es besteht ein gravierender Mangel an wissenschaftlichen Erkenntnissen und evidenzbasierten Praktiken, die den derzeitigen Einsatz digitaler Technologien zu Bildungszwecken im Klassenzimmer und zu Hause rechtfertigen. Im Gegenteil, es gibt immer mehr wissenschaftliche Studien, die die direkten und indirekten negativen Auswirkungen der unkontrollierten Nutzung digitaler Technologien auf das Wissen, die Entwicklung, das Verhalten und das Wohlbefinden von Kindern aufzeigen.
  2. Die PISA/OECD-Studien belegen, dass die erfolgreichsten Schulsysteme diejenigen sind, die eine ausgewogene klassische und digitale Bildung umgesetzt haben. Schweden, das 2009 mit der Digitalisierung seiner Schulen begann, stellte fest, dass der digitale Wandel zu einem Rückgang der Leistungen und der Grundfertigkeiten wie Lesen und Schreiben führte. Daher beschloss es 2025, das traditionelle Buch und das Schulheft wieder einzuführen.
  3. Ein wichtiges Thema ist die digitale Sucht bei Kindern. Auf der Grundlage einer Überprüfung von 28 Studien (2013- 2023) bei Kindern und Jugendlichen (0-18 Jahre) wurde festgestellt, dass die digitale Sucht schädliche Auswirkungen auf die Gehirnstruktur, die Entwicklung, die Gehirnfunktion und das Lernen hat. Besonders besorgniserregend ist die Nutzung von sozialen Medien vor dem Alter von 16 Jahren. Sie überstimulieren das Belohnungssystem des Gehirns und schaffen einen Kreislauf der sofortigen Befriedigung, der zur Suche nach ständiger Stimulation führt und die Impulskontrolle, die Entscheidungsfähigkeit und die Resistenz gegenüber anderen Süchten verringert. Die unkontrollierte Nutzung sozialer Medien steht in engem Zusammenhang mit Angstzuständen, Depressionen und Einsamkeit.

Die digitale Technologie hat ein bemerkenswertes Potenzial, aber die unkontrollierte digitale Transformation unserer Gesellschaft könnte bei der jungen Generation ernsthafte und irreversible kognitive Schäden verursachen. Wir müssen aus Erfahrungen anderer Länder lernen und die gleichen Fehler vermeiden. Um die nachteiligen Auswirkungen digitaler Geräte zu verringern, informieren wir uns durch verlässliche z. B. ärztliche/biologische Quellen, schaffen wir eine Familienkultur/einen Familienplan im Umgang mit der Technologie und schulen wir Kinder von den ersten Lebensjahren an im Umgang mit ihr. Mündigkeit und digitale Kompetenz sind entscheidende Elemente, damit Kinder digitale Medien selbstbestimmt nutzen können, anstatt von ihnen gestresst und vor allem manipuliert zu werden. Je nach Alter ist es notwendig, Anwendungen/Geräte sorgfältig auszuwählen, zeitliche und räumliche Regeln und Grenzen sowie eine Kontrolle der Inhalte festzulegen. Wir sind die wichtigen Vorbilder für unsere Kinder, wir fördern gesündere Aktivitäten und vor allem kommunizieren wir effektiv mit unseren Kindern.

Mehr Informationen www.paidi.com.cy, Emails: info(at)child.org.cy info(at)paidi.com.cy:

The National Committee “Environment and Health of the Child” was established in 2004 by decision of the Council of Ministers. Our mission is to protect the fetus and the child from environmental risks that threaten its health, as well as to promote a healthy and safe environment with the least possible exposure to unhealthy environmental factors, in order to ensure their smooth physical, mental and mental development and the conditions for a healthy future life.“

Fünf Videos des National Committee on Environment and Children’s Health

 

Video WIFI Teenagers

Video WiFi Children, mit deutschen Untertiteln

Video WiFi Pregnancy

Makarios Hospital Campaign on EMF/RF radiation