Mehr psychische Krankheiten durch Corona

Ein aktueller Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) über mentale Gesundheit belegt eine deutliche Zunahme psychischer Krankheiten durch Corona weltweit. Alleine im ersten Pandemiejahr sei ein Anstieg um 25 Prozent zu verzeichnen.Fast eine Milliarde Menschen seien betroffen. Zu den festgestellten psychischen Krankheiten gehören Depressionen, Angststörungen und Süchte. Auch sei die Lebenszeit aufgrund vermeidbarer körperlicher Erkrankungen deutlich verkürzt.

Besonders hart treffe es Kinder und Jugendliche. Nach Angaben der WHO haben etwa 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen weltweit eine psychische Erkrankung durch die pandmeibedingten Einschränkungen. Selbstmord wird in dem Bericht als vierthäufigste Todesursache bei Menschen zwischen 15 und 29 Jahren angeführt.

Zusammenfassung (dt.)

In den letzten Jahren wurde zunehmend anerkannt, dass die psychische Gesundheit eine wichtige Rolle bei der Erreichung der globalen Entwicklungsziele spielt, wie die Aufnahme der psychischen Gesundheit in die Ziele für nachhaltige Entwicklung zeigt. Depressionen sind eine der häufigsten Ursachen für Behinderungen. Selbstmord ist die vierthäufigste Todesursache bei den 15-29-Jährigen. Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen sterben vorzeitig – bis zu zwei Jahrzehnte früher – aufgrund von vermeidbaren körperlichen Erkrankungen.

Trotz der Fortschritte in einigen Ländern sind Menschen mit psychischen Erkrankungen häufig schweren Menschenrechtsverletzungen, Diskriminierung und Stigmatisierung ausgesetzt.

Viele psychische Erkrankungen können mit relativ geringem Kostenaufwand wirksam behandelt werden, doch die Kluft zwischen den Menschen, die eine Behandlung benötigen, und denjenigen, die Zugang zu einer solchen haben, ist nach wie vor groß. Die Abdeckung mit wirksamen Behandlungen ist nach wie vor extrem niedrig.

Es muss an allen Fronten mehr investiert werden: in die Sensibilisierung für psychische Gesundheit, um das Verständnis für die Problematik zu verbessern und die Stigmatisierung abzubauen, in Bemühungen, den Zugang zu einer hochwertigen psychosozialen Versorgung und wirksamen Behandlungen zu verbessern, und in die Forschung, um neue Behandlungsmöglichkeiten zu finden und bestehende Behandlungen für alle psychischen Störungen zu verbessern. Im Jahr 2019 startete die WHO die WHO-Sonderinitiative für psychische Gesundheit (2019-2023): Universal Health Coverage for Mental Health (Universelle Gesundheitsversorgung für psychische Gesundheit) ins Leben gerufen, um in 12 Schwerpunktländern 100 Millionen Menschen mehr Zugang zu einer qualitativ hochwertigen und erschwinglichen Versorgung für psychische Erkrankungen zu verschaffen.

Link zur WHO:  Mental health
Studie World Health Organization: The WHO special initiative for mental health (2019-2023): universal health coverage for mental health

WHO - Mental health
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