Positionspapier: 17 Thesen zur Präsenzlehre

ASH Berlin: 17 Thesen zur PräsenzlehreDie folgenden Thesen verstehen sich als ein Beitrag zur Frage guter Lehre und sinnvollen Lernens an unseren Hochschulen. Im Zuge der Corona-Pandemie hat diese Frage aufgrund der notwendigen Umstellung auf digitale Lehr- und Lernformate an Virulenz gewonnen. Vielerorts muss nun entschieden werden, welche dieser Online-Formate, die während der pandemischen Notlage entwickelt und dann schrittweise auch schon „normalisiert“ wurden, dauerhaft bleiben, nicht bleiben oder weiterentwickelt werden sollen.

Oft wird jedoch übersehen, dass die Präsenzlehre auch schon vorher einer schleichenden Aushöhlung ausgesetzt gewesen ist: durch Modularisierung, stetig wachsende Seminargruppen, zunehmende Unverbindlichkeit studentischer Teilnahme, mangelnde Vereinbarkeit von Studium, Job und sonstigen Lebenslagen sowie aufgrund einer die Aufmerksamkeit oft absorbierenden Ablenkung durch Handys und Soziale Netzwerke. Diese krisenhafte Gesamtsituation sehen wir als Chance, aber auch als pädagogische Notwendigkeit, an das spezifisch wertvolle Potential der Präsenzlehre zu erinnern und so auch nach den Bedingungen zu fragen, auf die ein Lernen in Präsenz angewiesen ist. Dabei wird sich zeigen, dass gelingende Präsenzlehre sehr viel mehr bedeutet, als dass sich eine Gruppe von Lehrenden und Lernenden – physisch – zur selben Zeit im selben Raum einfinden.

Das Positionspapier als PDF: 17 Thesen zur Präsenzlehre

Cuomo, Francesco, Kußmaul, Marion, Pollmann, Arnd, Schäfer, Thomas, Verch, Johannes & Widdascheck, Christian (2022): 17 Thesen zur Präsenzlehre. URN: https://nbn-resolving.org/html/urn:nbn:de:kobv:b1533-opus-5068