Abgelenkte Eltern – Entwickklungsdefizite der Kinder
Wenn Eltern von ihrem Smartphone oder Tablet abgelenkt sind, statt sich auf ihre Kinder zu konzentrieren, hat das konkrete Folgen für die Enwticklung der Kinder.
Eine aktuelle Studie der University of Wollongong in Australien analysierte Daten aus 21 Forschungsarbeiten mit fast 15.000 Teilnehmern aus zehn Ländern. Die Ergebnisse zeigen, dass die digitale Ablenkung von Eltern durch ihre Smartphones oder Tablets insbesondere bei Kindern bis zu fünf Jahre negative Folgen haben. Der Begriff dafür ist Technologie-Interferenz, kurz Technoferenz, und tritt auf, wenn die Interaktion und Kommunikation zwischen Kindern und Eltern durch die Verwendung digitaler Geräte gestört ist.
Das Ergebnis: Sind Eltern häufig von ihren Greäten abgelenkt und interagieren und kommunizieren nicht mit ihren Kindern, entwickeln diese geringere kognitive Fähigkeiten, haber eher emotionale Probleme, entwickeln Verhaltensprobleme und verhielten sich weniger sozial. Insbesondere kleine Kinder würden geistig weniger angeregt, die an sich übliche verbale Interaktion zwischen Eltern und Kind sei eingeschränkt. Dadurch könne sich u.a. die Sprachentwicklung der Kinder verzögern, weil die Eltern gerade in den ersten Lebensjahren der einflussreichste Faktor der Sprachentwicklung sind. Diese Kinder hätten eine insgesamt schwächere Bindung an ihre Eltern und verbrächten selbst viel Zeit vor Bildschirmen. Die Unterschiede stufen das Forscherteam zwar eher als gering ein, doch waren sie in fast allen untersuchten Bereichen statistisch messbar.
Studie
Elterlicher Technologieeinsatz in der Gegenwart eines Kindes und Gesundheit und Entwicklung in den ersten Lebensjahren.
Eine systematische Überprüfung und Meta-Analyse
Marcelo Toledo-Vargas, BPhysio(Hons)1; Kar Hau Chong, PhD1; Claudia I. Maddren, BPH(Hons)1; et al; https://jamanetwork.com/journals/jamapediatrics/article-abstract/2833506
Wichtige Punkte (Key points)
Frage: Welcher Zusammenhang besteht zwischen der elterlichen Techniknutzung in Anwesenheit des Kindes und der motorischen Entwicklung, der kognitiven Entwicklung, der psychosozialen Gesundheit, der körperlichen Aktivität, der Bildschirmzeit und dem Schlaf bei Kindern unter 5 Jahren?
Ergebnisse: Diese systematische Übersichtsarbeit und Metaanalyse ergab, dass die elterliche Technologienutzung in Anwesenheit des Kindes signifikant mit schlechteren kognitiven Fähigkeiten und prosozialem Verhalten, geringerer Bindung, einem höheren Maß an internalisierenden und externalisierenden Problemen und einem höheren Maß an Bildschirmzeit verbunden war.
Das bedeutet, dass sich dieses Phänomen negativ auf die Gesundheit und Entwicklung von Kleinkindern auswirken kann, was den Bedarf an mehr Längsschnitt- und experimentellen Studien zu diesem veränderbaren Faktor unterstreicht.
Original Investigation – May 5, 2025
Parental Technology Use in a Child’s Presence and Health and Development in the Early Years
A Systematic Review and Meta-Analysis
Marcelo Toledo-Vargas, BPhysio(Hons)1; Kar Hau Chong, PhD1; Claudia I. Maddren, BPH(Hons)1; et al Steven J. Howard, PhD2; Bradley Wakefield, PhD3; Anthony D. Okely, EdD1
Author Affiliations
JAMA Pediatr. Published online May 5, 2025. doi:10.1001/jamapediatrics.2025.0682
Key Points
Question What is the association between parental technology use in a child’s presence and motor development, cognitive development, psychosocial health, physical activity, screen time, and sleep in children younger than 5 years?
Findings This systematic review and meta-analysis found that parental technology use in their child’s presence was significantly associated with poorer cognition and prosocial behavior, lower attachment, higher levels of internalizing and externalizing problems, and higher levels of screen time.
Meaning This phenomenon may negatively affect young children’s health and development, highlighting the need for more longitudinal and experimental studies targeting this modifiable factor.
Link: https://jamanetwork.com/journals/jamapediatrics/article-abstract/2833506